Der Name Planitzwald geht nach Überlieferungen auf die sehr frühe Nutzung der vorhandenen Gewässer zur „Haustierschwemme“ (slawisch – plavnica) oder auf einen früheren Waldbesitzer namens Planitz zurück. Das ca. 2500 ha große zusammenhängende Waldgebiet zwischen Bennewitz, Altenhain, Polenz, Zeititz und Altenbach hat in dem waldarmen Regierungsbezirk Leipzig eine besondere Funktion. Die relative Nähe zur Stadt Leipzig und gute Verkehrsverbindungen führen dazu, dass viele Erholungssuchende den Planitzwald neu entdecken.
Auch in der Geschichte unserer Heimat spielte der Planitzwald in Verbindung mit den Muldegewässern eine wichtige Rolle. Archäologische Funde bestätigen, dass bereits vor ca.1500 Jahren oder früher erste Ansiedlungen vorrangig slawischer Bewohner hier ein lebenswertes Umfeld vorfanden. Wichtig waren dabei Wasser, Weidegründe für das Vieh, Nahrungsmittel aus dem Wald (Früchte, Pilze, Wild) und Holz für den Bau der Hütten. Der damals vorherrschende Wald mit vielen Laubhölzern (Eichen ,Linden usw.)und einem dichten Unterwuchs wegen des feuchten Bodens wurde in den folgenden Jahrhunderten ( besonders etwa ab 1800 ) in einen Wirtschaftswald mit z.T. für die wechselfeuchten Standortverhältnisse ungeeigneten Baumarten ( Nadelhölzer wie Kiefern, Fichten und Lärchen) umgewandelt. Dabei hatte auch der höhte Bedarf an Holz durch die industrielle Entwicklung in unserem Umfeld (Ziegelindustrie) eine entscheidende Funktion.
Aus den Altbeständen des Planitzwaldes sind nur noch vereinzelt meist Eichen oder Buchen zu finden, welche regelmäßig über die gesamte Waldfläche verteilt sind. Diese gewaltigen Bäume mit den ausladenden Kronen zeugen von ihrer früheren Funktion als „ Mastbäume“. Es ist erfreulich, dass die moderne Forstwirtschaft die Rückkehr zu dem ursprünglichen Laubmischwald zum Ziel hat.
Trotz der unterschiedlichen Entwicklung hat sich im Planitzwald eine sehr vielartige Pflanzen- und Tierwelt erhalten, die wirklich beachtlich ist. So sind z.B. seltene Tierarten wie Kreuzottern, Krötenarten, Kraniche, Eulenarten, Seeadler, Eisvögel oder neuerdings der Wolf zu beobachten.
Besondere Verdienste haben sich dabei Naturschützer und Jäger erworben.
Der Anteil der Gemeinde am Planitzwald bezieht sich mehr auf den Vorderen Planitz zwischen
Bennewitz, Schmölen, Pausitz, Neuweißenborn, Leulitz und Altenbach.
Um diesen Bereich auch touristisch noch mehr zu erschließen, bedarf es auch der Einrichtungen wie Gaststätten, Rast-und Parkplätzen.
Wenn man in den wirklich interessanten Heimatbüchern von G. Schellhorn oder aus dem G. Jacob Verlag Wurzen liest, ist man überrascht über die Vielzahl derartiger Einrichtungen in den Vorkriegsjahren. Die einzige rühmliche Ausnahme ist im Moment der „Forsthof Weidmannsheil“ mit seinem vielseitigen Angebot.
Aber noch wichtiger ist, dass unser schöner Planitzwald in seiner jetzigen Form für alle Interessenten erhalten bleibt.
H. Kroggel, 2017