Das ehemalige Jagdschloss in Zeititz wurde 1893/94 von Wolf von Arnim erbaut, welcher bereits im Jahre 1892 vom Macherner Rittergutsbesitzer Schnetger das Rittergut Zeititz erworben hatte und es erlebte danach eine wechselvolle Geschichte. Als Wolf von Arnim dann 1904 starb, übernahm erst seine Frau von Arnim-Peres den Zeititzer Besitz und bald darauf sein Sohn Hans-Karl von Arnim-Peres (Baron und Sächsischer Kammerherr). Da dieser eine Spielernatur war, verschuldete er sich und musste es deshalb im Jahre 1933 verkaufen.
Aber auch dem neuen Eigentümer des Leipziger Verlagshauses Köhler & Volkmar gehörte es nicht lange, da sich in ihm bis Kriegsende Offiziere des nahe gelegenen Flugplatzes Brandis vom Nachtjagdgeschwader einnisteten.
Da als Folge des Krieges und der Entbehrungen der Nachkriegszeit die Zahl der Tuberkulose-Erkrankungen stark angestiegen war, wurde der ehemalige Herrensitz mit all seinen Nebengebäuden 1948 zum Tbk-Kurheim ausgebaut. Aus dem Kurheim entwickelte sich bald ein Krankenhaus und danach eine moderne Tbc-Heilstätte. 1967 wurde diese aber geschlossen, da diese Krankheit immer mehr zurückgedrängt werden konnte.
Ab Oktober 1967 diente es dann als Erholungsheim für Schwangere und bekam den Namen „Clara Zetkin“. Da im Jahre 1990 Schwangeren-Erholungsheime unerwünscht waren, setzte sich die damalige Heimleiterin dafür ein, dass daraus im Januar 1991 ein Müttergenesungsheim wurde.
Aber auch das blieb es nicht lange, weil darin vorübergehend Asylbewerber untergebracht wurden. Mit dem Bau der REHA-Klinik Zeititz war die Villa für Investoren interessant, welche darin schon medizinisches Personal und Besucher der Patienten wohnen sahen. Aber daraus wurde nichts.
Heute dient es Wohnzwecken.
S. Leine, 2017