So haben wir einen guten Überblick über die Geschichte des Dorfes. Die Quellen unserer Chronik auf www.nepperwitz.de und dieses Artikels sind das Heimatbuch von Kantor Gustav Schellhorn, das Kirchen- archiv sowie Informationen aus dem Sächsischen Staatsarchiv, die von Volker Jäger aufgearbeitet und zur Verfügung gestellt wurden.
Darüber hinaus haben uns eine Vielzahl von Einwohnern von Nepperwitz und den umliegenden Dörfern ihre privaten Archive zur Verfügung gestellt.
Es gibt gesicherte Erkenntnisse darüber, dass slawische Stämme lange vor der germanischen Besiedlung in dieser Region zu Hause waren. Nicht zuletzt der Fund des Knochenkamms bei den archäologischen Ausgrabungen im Rahmen des Deichbaus zwischen Grubnitz und Nepperwitz belegt das.
Die Einwanderung deutscher Siedler aus dem Gebiet des heutigen Thüringen und
Franken beginnt um 1100. Aus dieser Zeit stammt vermutlich
auch die Rundlingsform des zentralen Dorfkerns von Nepperwitz.
Die erste Erwähnung von Nepperwitz in einer Urkunde erfolgt 1421 im Erbbuch des Amtes Naunhof.
Bereits wenige Jahre später begann man mit dem Bau der Kirche in Nepperwitz in der heutigen Form, die damit das älteste Gebäude des Ortes ist. 1478 kann man im
Kirchenarchiv vom Beginn des Baus des neuen Kirchenchores und dem Anbringen der zweiten von insgesamt drei Glocken lesen. Das Alter der ersten und der dritten
Glocke ist nicht verbürgt. Im Jahr 1490 kommt es zur Rettung des Amtshauptmanns Heinrich von Geilsdorf, der beim Überqueren der Mulde zu ertrinken droht. Zwei
Einwohner von Nepperwitz erhalten für die Rettung das Fischereirecht im hiesigen Muldeabschnitt. Dieses Recht besteht bis heute. Bereits 1537 wird die erste Schule in Nepperwitz geöffnet. Bis 1924 gehen die Kinder aus Nepperwitz hier im Dorf zur Schule. Das letzte Schulgebäude ist heute ein Wohnhaus. Im Jahr 1551 wird die Schänkgerechtigkeit für das Schankgut in Nepperwitz im Leipziger Schanksteuer-Einnahmeregister erwähnt. Der Gasthof Nepperwitz schließt endgültig 1970.
Ab der 2. Hälfte des 17. Jahrhundert war Nepperwitz dem Gut Nischwitz untertan.
1840 wurde Nepperwitz daraus ausgelöst. Ebenfalls aus dem 17 Jahrhundert stammen vierundzwanzig, in Temperafarben gemalte und gefirnisste Kassettenbilder
in der Dorfkirche, die 1971 wiederentdeckt und restauriert werden. Anfang des 19. Jahrhunderts erhielt die Nepperwitzer Kirche ihre erste Orgel. Die heutige stammt
aus dem Jahr 1911. Dank der Spendenbereitschaft der Einwohner von Nepperwitz und Umgebung kann die Orgel in nächster Zeit umfangreich saniert werden.
1910 wird erstmals elektrisches Licht in Nepperwitz installiert.
Nach dem zweiten Weltkrieg und mit der Gründung der DDR wird Nepperwitz selbständige Gemeinde und bleibt es bis zur Eingemeindung nach Bennewitz im Jahr 1972.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands und der Überwindung der Hochwasserschäden aus den Jahren 2002 und 2013 stellt sich Nepperwitz heute als liebens- und lebenswertes Dorf mit einem aktiven Vereinsleben dar.
Weitere Informationen gibt es unter www.nepperwitz.de
oder beim Heimat- und Dorfverein „Wir für Nepperwitz“ e. V.
Knut Becker, 2017