Die Leipzig-Dresdner-Eisenbahn-Compagnie baute und betrieb nach der Genehmigung im Mai 1835 die Strecke Leipzig – Dresden. In den Jahren ab 1837 wurde nach der Fertigstellung von Teilabschnitten ab Leipzig am 31. Juli 1838 der Abschnitt Machern–Wurzen in Betrieb genommen. In Machern und Wurzen wurden Zugangsstellen der Leipzig-Dresdner-Eisenbahn für Güter und Personen eröffnet.
Auf der Flur Altenbach errichtete man lediglich ein Anschlussgleis vorwiegend für die Güter der Tonwarenfabrik Gustav und Carl Harkort. Gustav Harkort war u.a. ein Gründungsmitglied der Leipzig-Dresdner-Eisenbahn-Compagnie. Diese Tonwarenfabrik wurde 1847 an Eugen Hülsmann, einen Neffen von Carl Harkort, verkauft.
Zum 1. Juli 1876 gingen Betrieb und Verwaltung der Leipzig-Dresdner-Eisenbahn-Compagnie an die Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen über.
In einer Petition der Gemeinden vom 20. April 1890 stellten die Bewohner der Dörfer Leulitz, Zeititz, Deuben, Nepperwitz, Dögnitz, Pausitz, Schmölen und Grubnitz die Forderung nach "Halt von Omnibuszügen am Posten 9 Altenbach. Die Züge sollen an der Blockstelle 9 halten, bis die Einfahrt nach Wurzen frei ist.“ Diese wurde abgelehnt. Am 20. Oktober 1892 brachten die Gemeindevorstände (außer Bennewitz) erneut eine Petition für eine Haltestelle für Personenverkehr am Dorf Altenbach ein. Diese Petition wurde wiederum abgelehnt. Dafür wurde am 1. Oktober 1894 in der Nähe des Anschlussgleises Tonwarenfabrik die Haltestelle Altenbach (in Höhe Villa Hülsmann, Bennewitz) sowohl für Personen- und Güterverkehr eröffnet.
Die Bewohner der anliegenden Dörfer waren aber damit nicht zufrieden. Weitere Petitionen wurden eingereicht, so am 24. Juni 1900 die Petition für die Verlegung der Haltestelle Altenbach (Bennewitz) zum Dorf Altenbach. Die am 30. Juli 1900 erfolgte Stellungnahme sagte Nein zur Verlegung.
Am 18. November 1904 wurde erneut eine Petition für die Verlegung der Haltestelle Altenbach (Bennewitz) eingereicht. Der Vorschlag umfasste einen Haltepunkt am Posten L.D.9 (Eisenbahnstrecke Leipzig-Dresden) auf der Flur Altenbach bei den Flurstücken 156/156c und 151b, 146. Weiterhin wurden die Dammverbreiterung auf 4 m ab Gleisachse und eine Dammhöhe von ca. 6 m vorgeschlagen. Die Bahnsteige sollten eine Länge von ca. 48 m und eine Breite von ca.3 m Breite erhalten.
Zum 22. Februar 1905 entstand ein Entwurf mit Lageplan von der Königlich Sächsischen Staatseisenbahn, Ing. Abteilung Leipzig.
Im Schreiben der Generaldirektion der Staatseisenbahnen an das Königliche Finanzministerium vom 14. April 1905 wurden die Anlagekosten für die Errichtung eines neuen, ausschließlich von Vorortzügen zu bedienenden Personenhaltepunktes am Dorfe Altenbach mit etwa 20.000 Mark und jährliche Unterhaltungs- und Abfertigungskosten mit etwa 700 Mark angegeben.
Nach der Zustimmung des Königlichen Finanzministeriums wurden zum 05. Dezember 1911 der Kostenanschlag und Lageplan des Haltpunktes Altenbach erarbeitet.
Zum 27. März 1913 wurde die berichtigte Entwurfszeichnung “ Haltepunkt am Dorfe Altenbach“ vorgelegt.
Es war u.a. vorgesehen:
- ein Dienstgebäude einschließlich eines Dienstraumes und der Fahrkartenausgabe sowie ein Raum für Toiletten,
- ein Güterwagenkasten für Materiallager,
- je eine Wartehalle auf den beiden Bahnsteigen mit Bahnsteiglängen von ca. 152 m. Die Eröffnung/Inbetriebnahme des neuen Haltepunktes Altenbach erfolgte zum 1. Oktober 1913. Landesarchiv Sachsen-Anhalt, Reichsbahndirektion Halle,
- Der 1913 noch vorhandene Bahnhof Altenbach, der aus dem Firmenanschlußgleis Altenbach (Firma Hülsmann) gebaut 1838 und der Erweiterung mit der Haltestelle Altenbach von 1894 bestand, wurde bis Ende 1911 umgebaut. Die Bahnsteige wurden Richtung Wurzen verlegt. Ergänzt wurde der Bahnhof Altenbach u.a. mit einem neuen Empfangsgebäude und einem Personentunnel. Zur Unterscheidung des neugebauten Haltepunktes Altenbach vom bestehenden Bahnhof auf den Fluren Altenbach und Bennewitz wurde zum 1. Oktober 1913 die Umbenennung des bisherigen Bahnhofes in Bahnhof Bennewitz-Altenbach festgelegt.
- Am 31. Mai 1913 wurde der Vertrag zum Neubau des Haltepunktes zwischen der Gemeinde Altenbach und den Königlichen Sächsischen Staatseisenbahnen geschlossen.
- An Gesamtkosten wurden 19.743,63 Mark ermittelt. Der Baubeginn sollte am 24. April 1913 erfolgen. Das Bauende wurde zum 26. September 1913 geplant.
Am 31. Mai 1913 wurde der Vertrag zum Neubau des Haltepunktes zwischen der Gemeinde Altenbach und den Königlichen Sächsischen Staatseisenbahnen geschlossen.
Die Eröffnung/Inbetriebnahme des neuen Haltepunktes Altenbach erfolgte zum 1. Oktober 1913.
Der 1913 noch vorhandene Bahnhof Altenbach, der aus dem Firmenanschlußgleis Altenbach (Firma Hülsmann) gebaut 1838 und der Erweiterung mit der Haltestelle Altenbach von 1894 bestand, wurde bis Ende 1911 umgebaut. Die Bahnsteige wurden Richtung Wurzen verlegt. Ergänzt wurde der Bahnhof Altenbach u.a. mit einem neuen Empfangsgebäude und einem Personentunnel. Zur Unterscheidung des neugebauten Haltepunktes Altenbach vom bestehenden Bahnhof auf den Fluren Altenbach und Bennewitz wurde zum 1. Oktober 1913 die Umbenennung des bisherigen Bahnhofes in Bahnhof Bennewitz-Altenbach festgelegt.
Frank Schulze, 2018
Quellen:
Landesarchiv Sachsen-Anhalt, Reichsbahndirektion Halle,