Bereits im Jahre 1831 wurde zwischen Altenbach und Zeititz das dort auslaufende sogenannte „Bitterfelder Flöz" von ortsansässigen Bauern per Hand abgebaut. Diese Kohle wurde hauptsächlich für den Hausbrand verwendet.
Der Rittergutsbesitzer Gottfried Wilhelm Schnetger (1770-1861) von Machern, dem auch das Zeititzer Rittergut gehörte, ließ die Umgebung bei Zeititz bergmännisch untersuchen. Durch die steigende Nachfrage nach Braunkohle, die gerade entstandene Eisenbahn Leipzig - Dresden und den daraus zu erwartenden Absatz, insbesondere nach Leipzig wurde er dazu veranlasst.
So entstanden die Schnetgerschen Braunkohlengruben. Die bedeutendste und größte war die Grube Agnes, welche 1842 eröffnet wurde. Der Abbau erfolgte im Tiefbau.
In Aufzeichnungen von Pfarrer M. Hermann Gustav Hasse steht dazu: „Mittwoch, den 31. Mai 1842, wurde das erste Braunkohlenlager auf dem Territorium des hiesigen Kirchspiels, das Zeititzer, auf herrschaftlich Schnetgerschem Gebiet an der Altenbacher Grenze, eröffnet und die nachmals dort entstandene herrschaftliche Schnetgersche Braunkohlenwerksanlage, welche nach Madame Schnetger jun. den Namen, Agnesgrube " oder „ Agnesschacht " erhielt, ... feierlich eingeweiht. Die Errichtung einer Dampfmaschine zur Hebung der Wasser, behufs Entwässerung des Fundortes, erfolgte noch im selben Jahre. Im Jahre 1844 errichtete der als herrschaftlicher Faktor angestellte Herr Gustav Röger eine Krankenkasse für seine Bergleute dergestalt, dass er durch Innhaltung von 5 Pfennigen des Wochenlohns ein Kapital zur Unterstützung bei Krankheitsfällen schuf. "
Im Jahre 1891 erwarb der Kammerherr Wolf von Arnim das Zeititzer Rittergut und damit auch die Grube Agnes. Der Betrieb dieser Grube wurde im September 1908 eingestellt.
Im Herbst 1907 wurde die Grube Else in Betrieb genommen.
Der Einstieg befand sich hinter dem Haus in der Brandiser Str. 1. Dieser ist zugemauert und heute durch nichts mehr zu erkennen. Im Januar 1925 wurde der Betrieb in dieser Grube eingestellt.
Südlich der Agnesgrube befand sich das Abbaufeld der Amaliengrube.
Diese wird erstmals 1871 im Jahrbuch für den Berg- und Hüttenmann erwähnt.
Der Besitzer war Herr Jacobi, Eisenhüttenwerksbesitzer und Genossen in Meißen. Als Steiger war Herr Ch. A. Th. Friedrich aus Zeititz angestellt.
Nachdem die Gruben geschlossen waren, kam es in der Folgezeit immer wieder zu Erdeinbrüchen, so war auf einem Grundstück im heutigen Neualtenbach eines Morgens eine Möhrenmiete verschwunden.
Die Stollen wurden mehrmals durch Bergbaubehörden gesichert. Die Grube Else wurde zuletzt 1996 durch die „Bergsicherung GmbH Leipzig" mit Braunkohlen-Elektrofilter-Asche verfüllt
Neben dem Tiefbau wurde Kohle auch im Tagebau abgebaut. Eine der bedeutendsten war die „Gräflich Hohenthalsche Grube", welche sich an der Straße nach Zeititz unterhalb des Eichberges befand, heutiges Schachtloch. In dieser Grube waren etwa 80 Bergleute beschäftigt und war bis 1888 in Betrieb. Dazu steht in den Aufzeichnungen von Pfarrer Hasse:
„Im Jahre 1844 wurde das Leulitzer Braunkohlenlager eröffnet, welches von einem gewissen, dann als Aufsehern dabei angestellten Herrn Gottfried Schmidt aus Grössen (zuletzt wohnhaft in Borsdorf durch Bohren entdeckt wurde. "
1846 war Herr Franz Koch, der älteste Sohn des Leulitzer Rittergutsherren als Faktor und Buchführer und ein Bergmann Namens Heyner aus Wettin bei Halle als Steiger angestellt.
G. Leine, 2017